Semmelrock: Stein wird zu Stein
Von wiederverwerteten Pflastersteinen bis zur Cradle-to-Cradle-Zertifizierung: Die wienerberger Tochter Semmelrock bekennt sich zur Kreislaufwirtschaft.
Semmelrock: Stein wird zu Stein
Von wiederverwerteten Pflastersteinen bis zur Cradle-to-Cradle-Zertifizierung: Die wienerberger Tochter Semmelrock bekennt sich zur Kreislaufwirtschaft.
Fußgängerzonen, öffentliche Plätze oder private Terrassen: Die Flächenbefestigungen von Semmelrock aus Beton sind an zahlreichen Orten anzutreffen. Bei der Produktion stehen Ressourceneffizienz und Recycling im Fokus. Damit trägt das wienerberger Tochterunternehmen zur Kreislaufwirtschaft bei.
Semmelrock ist in der CEE-Region mit 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in zwölf Ländern vertreten. Die Fertigung erfolgt an 14 Produktionsstandorten, bevorzugt mit lokalen Rohstoffen. „Mit unseren Standorten können wir eine optimale Kundenbetreuung bieten. Die Präsenz vor Ort stärkt die Region, kurze Transportwege schonen die Umwelt“, erklärt Gerhard Panzenböck, der das strategische Produktmanagement und Nachhaltigkeit bei Semmelrock verantwortet.
Im Sand- oder Kiesbett verlegte Pflastersteine haben eine sehr lange Nutzungsdauer und können einfach aus- und wieder eingebaut werden. Das ist ein Vorteil bei Aufgrabungen, zudem lassen sich einzelne kaputte Steine wirtschaftlich ersetzen. Auch in der Produktion stehen Ressourceneffizienz und Abfallvermeidung im Fokus: Jährlich werden zwei Millionen Tonnen Rohmaterial verarbeitet. Die Bruchquote bei Pflastern konnte auf rund 2 Prozent verringert werden.
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Semmelrock wurde bei wienerberger eingliedert:
Mit unseren Standorten können wir eine optimale Kundenbetreuung bieten. Die Präsenz vor Ort stärkt die Region, kurze Transportwege schonen die Umwelt.
„Wir arbeiten aktiv an dem Ziel, dass alle von uns hergestellten Produkte wiederverwendbar oder vollständig recycelbar sind“, unterstreicht Gerhard Panzenböck das Bekenntnis von Semmelrock zur Kreislaufwirtschaft. Bei den meisten rückgebauten Pflasterflächen wird heute das zerkleinerte Material im Fundament für den Straßenbau oder als Füllmaterial zur Landschaftsgestaltung eingesetzt.
Künftig sollen natürliche Rohstoffe Schritt für Schritt durch geeignete Recyclingmaterialien oder alternative Zuschlagstoffe ersetzt werden. Eine Herausforderung dabei ist die Verfügbarkeit der Sekundärrohstoffe. Denn die Rahmenbedingungen für die Rücknahme und Wiederaufbereitung sind noch nicht ausreichend umgesetzt. Eine weitere Voraussetzung für die Kreislaufwirtschaft ist eine entsprechend hohe Qualität der verfügbaren Materialien.
Die internationale Cradle-to-Cradle-Zertifizierung bestätigt einen durchgängigen Produktkreislauf. Die zertifizierten Produkte werden umfassend bewertet – von Inhaltsstoffen, Herstellung und Verwendung über Abriss und Abbau bis zur Wiederverwendung. Nach der Erstzertifizierung ausgewählter Pflaster von Semmelrock 2015 in Österreich wurde die Zertifizierung 2020 nach Rumänien ausgerollt und auf das ARTE®-Segmentbogenpflaster-Sortiment ausgeweitet.
Die Segmentbogenpflasterung basiert auf dem Konzept des traditionellen Kopfsteinpflasters und verbindet die Optik des traditionellen Kopfsteinpflasters mit moderner Technologie. Das innovative Produktsystem scheint aus vielen Steinen zusammengesetzt, besteht tatsächlich aber nur aus vier beziehungsweise zehn Steinelementen. Das integrierte Einstein-System® sorgt für eine außergewöhnliche Verbundwirkung, und die Palette der Farbtöne schafft interessante Nuancen.
Für den Klimaschutz setzt man bei Semmelrock auch auf Innovation. „Mit einer von uns entwickelten Technologie können wir Frischbeton recyceln und in die laufende Produktion rückführen. Derzeit arbeiten wir an Lösungen für das innerbetriebliche Recycling von gehärtetem Beton“, unterstreicht der Technische Leiter Volkmar Werner. Im Zuge der wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ werden weitere Konzepte zum Einsatz von Recyclingmaterial sowie materialausnutzende Rezepturen erarbeitet.
Mit einer von uns entwickelten Technologie können wir Frischbeton recyceln und in die laufende Produktion rückführen. Derzeit arbeiten wir an Lösungen für das innerbetriebliche Recycling von gehärtetem Beton.
Die Entwicklung von Produkten aus Ökobeton trägt dazu bei, CO2-Emissionen zu senken. Auch an der Verringerung des Energie- und Wasserverbrauchs wird gearbeitet. Obwohl die Herstellung der Produkte vergleichsweise wenig Energie verbraucht, sucht Semmelrock laufend Einsparungsmöglichkeiten – zum Beispiel durch die Installation von energiesparenden Beleuchtungssystemen, die effiziente Erzeugung und den sparsamen Umgang mit Druckluft. Der Wasserverbrauch konnte durch den Aufbau geschlossener Wasserkreisläufe und die Investition in Wasserrecyclinganlagen optimiert werden.
Mit dem Semmelrock-Sortiment aus ökologischen Platten sowie Pflaster- und Rasengittersteinen kann Regenwasser versickert werden. Es wird direkt in den Boden eingeleitet und so wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt. Nach Niederschlägen findet auch eine hohe anteilige Verdunstung statt – sowohl aus dem Pflasterbett als auch über die Fugen. Damit erhöht sich in der unmittelbaren Umgebung die Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig entsteht gerade im Sommer spürbare Kühlung, beides dient als Ausgleich für das trockene Klima.
Gutachten der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt Neuwied bestätigen die dauerhafte Versicherungsfähigkeit. Die wasserdurchlässigen Pflaster und Platten reduzieren die Gefahr lokaler Überflutungen, verbessern das Klima und sind ein vollständiges, dauerhaft funktionierendes Entwässerungssystem. Die Fugen können alternativ begrünt werden. Eine begrünte Fuge hat gegenüber einer mit Sand gefüllten Fuge eine deutlich geringere Versickerungsleistung. Sie ist jedoch ein guter Speicher und verbessert so das Mikroklima.
Neben der Kreislaufwirtschaft baut Semmelrock künftig auch die zwei weiteren Schwerpunkte der wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ aus: Der Ausbau des Eco Paving-Sortiments trägt zur Artenvielfalt und Biodiversität bei. Um die Dekarbonisierung zu fördern, wird der Einsatz von Klinker im Zement reduziert. Es bleibt also weiter viel zu tun.