Gamechanger: Grüner Wasserstoff für unser Klima
Fortschritt für die Energiezukunft: In den Niederlanden setzt Wienerberger erstmals innovative Kunststoffrohre für den Transport von grünem Wasserstoff ein.
Gamechanger: Grüner Wasserstoff für unser Klima
Fortschritt für die Energiezukunft: In den Niederlanden setzt Wienerberger erstmals innovative Kunststoffrohre für den Transport von grünem Wasserstoff ein.
Manche bezeichnen ihn bereits als grünes Gold: Aus erneuerbarer Energie gewonnener grüner Wasserstoff ist die zentrale Technologie für eine saubere Energiezukunft. Für den Transport setzt der niederländische Hafenbetreiber Groningen Seaports auf die innovativen SoluForce-Kunststoffrohre von Wienerberger Piping Solutions.
Im European Green Deal der Europäischen Union gilt grüner Wasserstoff als Schlüssel für ein klimaneutrales Europa bis 2050. Als emissionsfreier Energieträger und Rohstoff eröffnet er zahlreiche Anwendungschancen: Er kann etwa als Gas in industriellen Prozessen oder beigemengt zur Gasversorgung für Haushalte genutzt werden. Grüner Wasserstoff lässt sich aber auch als Treibstoff für Fahrzeuge oder als Speicher für Strom aus Wind- oder Sonnenkraft einsetzen.
Die EU wird den Ausbau von grünem Wasserstoff in den nächsten Jahren massiv fördern. Der Nordosten der Niederlande geht mit gutem Beispiel voran: In der Gegend rund um Emmen laufen über 50 Wasserstoffprojekte – zum Beispiel in Industrie oder Verkehr. In einem groß angelegten Demoprojekt unterstützt die EU-Kommission die Entwicklung der Region zum „Hydrogen Valley“. Das Ziel: Grünen Wasserstoff in der gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen und Geschäftsmodelle für den Einsatz im Energiesystem vor Ort zu entwickeln.
Wienerberger Piping Solutions unterstützt Groningen Seaports mit einer innovativen Pipeline aus Kunststoff. Mit der neuen Rohrgeneration der Pipelife-Marke SoluForce wurden weltweit erstmals Kunststoffrohre für den Transport von Wasserstoff unter hohem Druck zertifiziert. Ab 2021 werden diese im Hafen Delfzijl auf einer Strecke von vier Kilometern installiert. Damit lässt sich künftig der mittels Elektrolyse erzeugte grüne Wasserstoff zu den Industrie- und Chemieunternehmen in der Region transportieren.
Der Transport von grünem Wasserstoff im Hochdruckbereich ist noch mit einigen Herausforderungen verknüpft: Der gasförmige Energieträger setzt die Festigkeit und Zähigkeit von Werkstoffen herab. Das verkürzt die Lebensdauer herkömmlicher Rohre, die zumeist aus Stahl bestehen. Hier schafft das SoluForce-Rohrsystem mit seinen Produkteigenschaften Abhilfe. Das innovative Plastikverbund-Rohrsystem eignet sich für Wasserstoffanwendungen bis zu 42 bar. Eine Aluminiumschicht verhindert das Ausdringen von Gas und schützt vor Schäden.
Das System ist vollständig korrosionsbeständig – selbst bei Hochdruck. Außerdem sind die SoluForce-Rohre um rund ein Fünftel günstiger als die Alternative aus Stahl, der CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus ist 2,5-mal geringer. Die Rohre lassen sich schnell und einfach installieren – und sie sind wartungsfrei.
Das Hydrogen-zertifizierte Rohrsystem von Pipelife bildet das Rückgrat für sichere Energieversorgung:
Für die weitere Verteilung von Wasserstoff zu den unterschiedlichsten Abnehmern können existierende Gasnetzwerke verwendet werden. Hierfür hat Pipelife bereits zertifizierte Lösungen im Einsatz und arbeitet an Gas-Stop, einem speziellen Sicherheitsventil, um eine sichere Energieversorgung in Europa zu unterstützen.
In der Provinz Groningen ist ein gigantischer Windpark im Meer geplant, der sauberen Strom produziert. Elektrolyseanlagen wandeln den Strom in grünen Wasserstoff um, ein effizientes Rohrsystem verteilt diesen weiter. „Wir haben uns in Groningen bereits vor Jahren auf den Ausbau erneuerbarer Energiedienstleistungen spezialisiert. Unser Ziel ist, bis 2030 die wichtigste grüne Hafen- und Industrieregion der Niederlande zu sein – Wasserstoff spielt auf diesem Weg eine bedeutende Rolle“, schildert CEO Cas König von Groningen Seaports die Marschroute. Das Unternehmen betreibt zwei Häfen – in Delfzijl und Eemshaven.
Unser Ziel ist, bis 2030 die wichtigste grüne Hafen- und Industrieregion der Niederlande zu sein – Wasserstoff spielt auf diesem Weg eine bedeutende Rolle.
Gemeinsam mit Partnern hat Groningen Seaports NortH2 – Europas größtes grünes Wasserstoffprojekt – ins Leben gerufen. Neben dem geplanten riesigen Offshore-Windpark in der Nordsee wird in Eemshaven ein großer Elektrolyseur errichtet: Dieser wandelt die Windenergie in Wasserstoff um. Ab 2040 lassen sich so rund 800.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr erzeugen. Das spart gegenüber fossilen Brennstoffen etwa sieben Megatonnen CO2-Emissionen ein. Zum Vergleich: So viele Emissionen verursacht eine Million EU-Bürger jährlich. Die ersten Windturbinen könnten bereits 2027 einsatzbereit sein.
„Gemeinsam mit unseren Partnern bei Wienerberger haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, der die Zukunft des Transports von grünem Wasserstoff revolutioniert“, betont Eertwijn van den Dool, Project Director bei Groningen Seaports. Die beiden Partner erhielten für dieses Projekt den niederländischen Innovationspreis Northern Enlightenment. „Als Technologieführer der Branche liegt unser aktueller Fokus auf dem Transport von grünem Wasserstoff in der Industrie. Ich bin überzeugt, dass sich für die Zukunft noch viele weitere spannende Anwendungsfelder ergeben“, ergänzt Robert-Jan Berg, Managing Director für SoluForce.
Als Technologieführer der Branche liegt unser aktueller Fokus auf dem Transport von grünem Wasserstoff in der Industrie. Ich bin überzeugt, dass sich für die Zukunft noch viele weitere spannende Anwendungsfelder ergeben.
Die gesamte Story samt einem Interview mit dem niederländischen Wasserstoff-Experten Professor Ad Van Wijk lesen Sie hier: world of wienerberger Magazin 2020.