Landwirtschaft im Klimawandel: Jeder Tropfen zählt!
Dürrephasen, Überschwemmungen, sinkende Wasserspiegel: Die Klimakrise trifft die Landwirtschaft. Die wienerberger Tochter Pipelife treibt neue Lösungen voran.
Landwirtschaft im Klimawandel: Jeder Tropfen zählt!
Dürrephasen, Überschwemmungen, sinkende Wasserspiegel: Die Klimakrise trifft die Landwirtschaft. Die wienerberger Tochter Pipelife treibt neue Lösungen voran.
Saftige goldene Früchte, die im grünen Blattwerk leuchten: Wer im Spätsommer die Obsthaine von Miroslav Kolić besucht, dem läuft das Wasser im Mund zusammen. Seit 1993 baut er im kroatischen Jarmina Äpfel an. Heute zählt sein Betrieb zu den größten Erzeugern des Landes. Doch die Zeiten sind hart geworden: Das Wetter wurde über die Jahre unberechenbarer. Der Grundwasserspiegel sank um zwei Meter. Und die Ernte gerät zunehmend in Gefahr.
Dürren und lange Trockenphasen: Der Klimawandel gefährdet Ernten in ganz Europa.
Mit Herausforderungen wie diesen ist Miroslav Kolić nicht allein. Zunehmend unzuverlässigere Wettermuster bereiten den Landwirtinnen und Landwirten in Europa Kopfzerbrechen. Die Trockenphasen werden länger, Niederschläge sind in der Vegetationsperiode spärlicher und ungleichmäßiger verteilt. Die Ernteerträge zu sichern erfordert immense Bewässerungsmaßnahmen. Laut einem Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofs ist der Agrarsektor bereits für ein Viertel der Wasserentnahme in der EU verantwortlich. Nicht zuletzt, weil die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufgrund der wachsenden Bevölkerung rapide zunimmt. Das hat großen Einfluss auf den EU-weiten Wasservorrat: In den letzten 55 Jahren gingen die Ressourcen pro Kopf um 17 Prozent zurück.
„Ein wichtiger Schlüssel für die Landwirtschaft der Zukunft sind effiziente Bewässerungssysteme – auch in Regionen, wo das früher nicht notwendig war“, ist Dušan Janković, Business Development Manager der wienerberger Tochter Pipelife, überzeugt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Balkan: In Ländern wie Kroatien sind laut dem Experten nur 4 Prozent der Betriebe mit einer automatischen Bewässerungsanlage ausgestattet. Viele davon sind veraltet. Das Potenzial für einen nachhaltigeren Umgang mit Wasser ist gewaltig. Schätzungen der EU zeigen, dass durch effizientere Methoden wie Tropfbewässerung allein beim Anbau von Obst und Gemüse über 40 Prozent der entnommenen Wassermenge eingespart werden können.
Effiziente Bewässerung: Maßgeschneiderte Sprinklersysteme von Pipelife sparen Wasser und steigern die Ernteerträge.
Seit 2020 beschreitet Pipelife – zusätzlich zu den Aktivitäten im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer – im Balkan neue Wege. „Viele Landwirtinnen und Landwirte sind sich der Chancen moderner Bewässerungssysteme noch nicht bewusst. Wir gehen daher aktiv auf sie zu und unterstützen sie mit maßgeschneiderten Produkten und Services“, erzählt Dušan Janković. Angeboten wird eine 360-Grad-Lösung: Diese reicht von der Beratung über die Lieferung der Produkte bis zu deren Installation und Inbetriebnahme. Alle Systemelemente wie Pumpe, Filteranlage oder Rohrleitungen sind exakt aufeinander und auf die Anforderungen des Betriebs ausgerichtet. Das Ziel ist, damit den höchstmöglichen Ernteertrag zu erzielen. Zudem profitieren die Kundinnen und Kunden von einem kompetenten Partner, der ihnen im gesamten Prozess zur Seite steht.
„Wir setzen dabei oft auf die sogenannte Tropfbewässerung – eine der wasser- und nährstoffsparendsten Methoden in der Landwirtschaft“, so Dušan Janković. Das Wasser wird dabei nur der Wurzelzone der Pflanze zugeführt. So entstehen keine zusätzlichen Verluste durch Verdunstung. Mithilfe moderner Überwachungs- und Steuersysteme lässt sich das wertvolle Nass exakt dosieren. „Bei Kulturen, die von oben bewässert werden müssen, bieten wir Beregnungssysteme an“ ergänzt Janković. Sie sorgen für eine gleichmäßige Wasserverteilung, die natürlichem Regen nahekommt.
Moderne Technologien sind also verfügbar. Ein wesentlicher Faktor für einen nachhaltigeren Agrarsektor in der EU sind öffentliche Investitionen. „In von Wasserknappheit bedrohten Ländern wie Serbien, Griechenland oder Bulgarien ist Wasser noch immer leistbar. Für Betriebe ist es daher oft billiger, Brunnen zu bohren als in moderne und effiziente Systeme zur Wasserwiederverwertung zu investieren“, weiß Konstantinos Akritanakis, F&E-Projektleiter für Bewässerungslösungen bei Pipelife.
Fakt ist: So kann es nicht weitergehen. Denn besonders in Süd- und Südwesteuropa ist in den kommenden Jahren mit häufigeren Dürreperioden zu rechnen. „Das Blatt wird sich wenden“, ist sich Akritanakis sicher. Einerseits werden die Kosten für das Bohren von Brunnen wegen des sinkenden Grundwasserspiegels steigen. Andererseits ist mit strengeren Vorschriften für die landwirtschaftliche Wassernutzung sowie der Einführung von Gebühren zu rechnen. Darüber hinaus erwartet der Experte von der Politik umfassende finanzielle Förderungen für Investitionen in nachhaltige Systeme. „Es ist daher wichtig, dass wir bereits heute die Landwirtinnen und Landwirte informieren und sie bei der Anpassung an neue Technologien unterstützen“, ergänzt er.
Auch in der Türkei ist Wasser ein kostbares Gut: Landwirt Hamza Özdemir spricht über die Herausforderungen und effiziente Bewässerung.
Um diesen Wandel voranzutreiben, entwickelt und verbessert Pipelife seit Jahren Produkte und Services zur Verringerung des Wasserverbrauchs und Wasserverlusts. Das reicht von der Abwasserbehandlung über die Mikrobewässerung bis zur Regenwassernutzung. Derzeit wird erforscht, wie sich diese Technologien effizient kombinieren und kostengünstig für die Landwirtschaft anpassen lassen. So sind zum Beispiel ganzheitliche Lösungen für die Entwässerung von Feldern, die Sammlung von Regenwasser und die Wiederverwendung von Wasser in Kombination mit wassersparenden Präzisionsbewässerungsmethoden möglich.
Für Gewächshäuser bieten sich Regenwassernutzungssysteme auf Dächern an, die überschüssiges Wasser in ein unterirdisches Wasserspeichersystem zur späteren Verwendung leiten. „Nach unseren Berechnungen können auf diese Weise bis zu 50 Prozent des für die Bewässerung benötigten Wassers eingespart werden“, so Akritanakis. „Wir sind uns bewusst, dass es sich dabei um Systeme für die Zukunft handelt. Allerdings wissen wir auch, dass die Transformation schon heute beginnen muss.“
Einer, der den nächsten Schritt schon gemacht hat, ist Miroslav Kolić. Seit Mitte 2022 ist auf seiner Obstplantage eine moderne Bewässerungsanlage in Betrieb. Danke dem maßgeschneiderten Konzept wird die 43 Hektar große Fläche mit unterschiedlichen Apfelsorten effizient bewässert. In Jarmina in Kroatien hat die Zukunft der Landwirtschaft bereits begonnen.