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Stadt von oben, Meer © nikitamaykov/Adobe Stock

Wassertrans­port: Zukunftsweis­ende Wege für Städte

Immer mehr Menschen ziehen in Städte. Das bringt Herausforderungen für den Wassertransport. Die wienerberger Tochter Pipelife geht mit neuen Ansätzen voran.

14.09.2022 8 min

Von der wachsenden Bevölkerung über veraltete Infrastruktur bis zur Wasserknappheit durch den Klimawandel – urbanes Wassermanagement stellt zunehmend eine Herausforderung dar. Besonders der Transport von Brauch- und Trinkwasser entwickelt sich zum Knackpunkt für die Stadt der Zukunft. Wie lassen sich Lecks frühzeitig erkennen? Wie können Altleitungen effizient saniert werden? Hier sind neue Lösungen gefragt.

Nahaufnahme von PVC-Trinkwasserversorgungsrohren
Langlebige Lösung: Für den sauberen Trinkwassertransport setzt Pipelife PE- und PVC-Rohrlösungen mit über 100-jähriger Lebensdauer ein.
© Pipelife

Wassernachfrage in Städten steigt

Ob Duschen, ein Glas Wasser trinken oder Geschirr waschen: Viele Tätigkeiten im Alltag erfordern Brauch- und Trinkwasser. Allerdings wird dieses infolge des Klimawandels immer knapper. Der UN-Weltwasserbericht 2020 prognostiziert im Jahr 2050 beschränkten Zugang zu Wasser für bis zu 4,4 Milliarden Menschen – eine Milliarde davon in Städten. Gleichzeitig steigt mit der zunehmenden Urbanisierung die Nachfrage nach dem kostbaren Nass: Im Jahr 2050 werden laut einem weiteren UN-Bericht mehr als zwei Drittel der globalen Bevölkerung im urbanen Raum leben.

Umso wichtiger ist, mit den vorhandenen Ressourcen nachhaltig umzugehen. Das beginnt bereits beim Transport. Denn auf dem Weg zu den Haushalten und Betrieben gehen in Europa bis zu 30 Prozent des Trinkwassers verloren. Einige Gründe dafür sind minderwertige oder veraltete Leitungen, undichte Rohre und mangelhaftes Management. „Viele europäische Städte besitzen in die Jahre gekommene Wassernetze. Der Einsatz von smartem Monitoring kann zu einem weit besseren Verständnis des Netzes führen. Das ermöglicht treffsicherere Entscheidungen bei Wartung, Betrieb und Austausch“, berichtet Jorien Loots, New Business Developer bei der wienerberger Tochter Pipelife Niederlande. 

Wasser Tropfen Icon

In Europa gehen bis zu

0

%

des Trinkwassers beim Transport verloren.

Mit Smart Probing zu mehr Kontrolle

Städtische Wassernetze breiten sich unter dicht befahrenen Straßen, Parks und Gebäuden aus wie Baumwurzeln: Dicke Hauptleitungen führen zu dünnen, weit verzweigten Rohren, die letztlich bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern münden. Um hier den Überblick zu behalten, werden in der Regel Messsensoren eingesetzt, die den Zustand der Systeme monitoren. Das Problem: Die gängigen Produkte können nicht dicht genug im Netz platziert werden. Abseits von Hauptleitungen lassen sich Lecks und Fissuren (Einrisse) somit nur schwer erkennen.

Mit Smart Probing geht Pipelife in den Niederlanden neue Wege. Die kostengünstige, batteriebetriebene Technologie ermöglicht die Kontrolle an jedem beliebigen Punkt im Wassernetz und erhöht damit die Versorgungssicherheit. Die Lösung ist modular aufgebaut: In einer mit einer Schalttafel verbundenen Kartusche befinden sich hochpräzise Sensoren, die Echtzeitdaten an eine Cloud senden. So können Faktoren wie Temperatur, Fließgeschwindigkeit oder Druckverlust im Auge behalten werden. Die Kassette wird direkt auf das jeweilige Rohr gesetzt. Die Installation ist sicher, einfach und binnen zwei Stunden durchführbar – ohne die Wasserversorgung zu unterbrechen.

Zwei Frauen mit Kindern im Park mit Illustration der unterirdischen Abwasser Management
Smart Probing ermöglicht die Überwachung des Trinkwassernetzes ohne blinde Flecken. So werden Wasserverluste rasch erkannt.
© Pipelife

Pilotprojekte mit Wasserversorgern

Aktuell entwickelt und testet Pipelife Niederlande die Smart Probing-Lösung gemeinsam mit Wasserversorgungsunternehmen in mehreren Pilotprojekten. „In der Zusammenarbeit mit den Wasserversorgern sehen wir, womit sie bei ihrer Tätigkeit konfrontiert sind. Wir können unsere Produkte und Services daher genau auf ihre Herausforderungen und Bedürfnisse ausrichten und sie so maßgeschneidert unterstützen“, sagt Jorien Loots. Die Entwicklung basiert auf dem vereinten Wissen von Pipelife als Experte für Wasserinfrastruktur sowie jenem der Wasserversorger. Die Live-Informationen tragen dazu bei, das Wassernetz besser zu beurteilen und Schwachstellen früher zu erkennen.

Doch damit sind die Potenziale nicht ausgeschöpft: In Zukunft könnten erfasste Daten zur Entwicklung digitaler Zwillinge des Wassernetzes genutzt werden. Mit Hilfe von Big Data erhalten Wasserversorger so nahezu in Echtzeit ein Abbild des Verteilnetzes, mit dem sie unterschiedliche Herausforderungen vorhersagen und Präventivmaßnahmen einleiten können. „Wir haben mit Smart Probing begonnen. Jetzt arbeiten wir zusammen mit Partnern an einer umfassenden Smart Asset Management-Lösung – sie wird das Verständnis der Wasserversorger von ihrem Netz grundlegend verändern“, verrät Jorien Loots.

 

„Wir haben mit Smart Probing begonnen. Jetzt arbeiten wir zusammen mit Partnern an einer umfassenden Smart Asset Management-Lösung – sie wird das Verständnis der Wasserversorger von ihrem Netz grundlegend verändern.“

Jorien Loots

New Business Developer bei Pipelife Niederlande

Grabenlose Technologien für städtische Netze

Werden defekte Leitungen identifiziert, bleibt eine weitere Frage offen: Wie können Rohre in dicht verbauten Stadtgebieten saniert oder neu verlegt werden? Eine Antwort liefern grabenlose Methoden: „Diese Technologien haben ihren Ursprung im Tunnel- und Bergbau. In den letzten Jahrzehnten wurden sie im Bereich der Neuverlegung, Reparatur und Sanierung von Rohren laufend weiterentwickelt“, schildert Werner Sens, Leiter Produktmanagement Infrastruktur bei Pipelife Österreich.

Die Herausforderung: Die bei diesen Methoden verwendeten Rohre müssen großen Belastungen standhalten. Pipelife bietet dazu robuste, langlebige PE 100-RC-Rohre mit einer widerstandsfähigen Beschichtung für zusätzlichen Schutz. Das Verfahren bringt klare Vorteile. Im Gegensatz zu offenen Bauweisen bleiben Straßen, Gehwege und angrenzende Bauwerke weitgehend intakt. Lkw-Transporte für das ausgehobene Material entfallen. Das alles minimiert die Auswirkungen auf den städtischen Verkehr sowie die Kosten und CO2-Emissionen.

Auf einen Blick: Drei grabenlose Verfahren

  • Horizontales Spülbohrverfahren: Bei dieser Methode wird mit einem gesteuerten Bohrer ein bis zu mehrere hundert Meter langer unterirdischer Kanal gebohrt, ausgeweitet und ein Rohr eingezogen. Das Verfahren ist für Neuverlegungen geeignet.
  • Berstverfahren: Hier wird ein Schneid- und Aufweitkopf durch ein Altrohr gezogen. Dieser hat einen größeren Durchmesser als die zu sanierende Leitung und zerberstet sie dadurch von innen. Gleichzeitig wird ein neues Rohr eingezogen. Die Methode kommt bei Sanierungen zum Einsatz.
  •  Relining: Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Sanierungsmethode. In ein renovierungsbedürftiges Rohr wird ein neues hineingeschoben. Die erneuerte Leitung hat einen etwas geringeren Querschnitt.
Visualisierung von Horizontalspülbohrungen | Pipelife © Pipelife

Fazit: Mit fortschreitendem Klimawandel und Bevölkerungswachstum suchen Städte nach neuen Wegen, um ihre Wasserversorgung langfristig sicherzustellen. Pipelife treibt diese Entwicklung mit zukunftsweisenden Lösungen voran. Denn zuverlässige und hygienische Wassersysteme sind ein wichtiger Schlüssel für den urbanen Lebensraum der Zukunft.  

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