Arbeitsplatz Baustoffindustrie: Wo geht die Reise hin?
Digitalisierung in der Produktion, Green Jobs, New Work-Modelle: Die Arbeitswelt der Baustoffindustrie ist im Wandel. Das bringt spannende Perspektiven für Fachkräfte.
Arbeitsplatz Baustoffindustrie: Wo geht die Reise hin?
Digitalisierung in der Produktion, Green Jobs, New Work-Modelle: Die Arbeitswelt der Baustoffindustrie ist im Wandel. Das bringt spannende Perspektiven für Fachkräfte.
Ziegel durch die sengende Hitze schleppen. Maschinen erzeugen ohrenbetäubenden Lärm. Und eine dicke Staubschicht bildet sich auf der Haut. Muss so das Arbeiten in der Baustoffindustrie aussehen? Nein, denn wirtschaftliche, technologische und soziale Entwicklungen haben die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Die Folge sind attraktive Arbeitsbedingungen und vielfältige neue Tätigkeitsfelder.
Im Wettlauf um die Produkte und Märkte von morgen hat sich die Industrie in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Das zeigt sich etwa in der zunehmend vernetzten und digitalen Produktion. Auch die Baustoffindustrie nutzt neue Technologien, um Produkte effizienter herzustellen und ihren Kundinnen und Kunden Services mit Mehrwert zu bieten. Die Beispiele reichen von künstlicher Intelligenz und Big Data-Analysen über Augmented und Virtual Reality bis hin zum Einsatz von 3D-Druck oder Robotern. Das Berufsbild verändert sich dadurch: Die Prozesse in der Industrie werden zunehmend automatisierter. Dadurch verlagert sich das gefragte Know-how von einem manuellen zu einem technischen Background.
Im Konzept der Industrie 4.0 verschwimmen die Grenzen zwischen digitalen und realen Arbeitsabläufen. Automatisierung kann Fertigungsprozesse schneller, bequemer und präziser machen. Dies erfordert jedoch auch neue Skills und Jobprofile. Vor allem digitale Kompetenzen sind stärker gefragt denn je. Als kreative Köpfe hinter den Maschinen müssen Mitarbeitende verstärkt die Zusammenhänge im Blick behalten. Sie müssen in der Lage sein, komplexe Entscheidungen zu treffen und unerwartete Herausforderungen rasch zu lösen.
Durch die Industrie 4.0 steigt der Bedarf an Hightech-Berufen in folgenden Bereichen:
Die technologische Entwicklung erhöht den Bedarf an Fachkräften: Laut Schätzungen der Europäischen Kommission steigen in der EU die Jobchancen für hochqualifizierte Arbeitskräfte bis 2025 um mehr als ein Fünftel. IT-Profis fahren bereits heute auf der Überholspur. Zu ihren Aufgaben zählen beispielsweise das Erstellen von Softwarelösungen, die Implementierung von Digitalisierungsprojekten, die laufende Betreuung von IT-Systemen sowie die Schulung von Anwenderinnen und Anwendern.
Doch auch Technikerinnen und Techniker müssen „digital ready“ sein. Immer stärker sind Mitarbeitende gefragt, die über die Grenzen ihrer Disziplin hinaus ausgebildet sind – vom Maschinenbauer mit Software-Kenntnissen bis zur Ingenieurin, die selbst programmiert. Bereiche wie Materialentwicklung, Produktionsoptimierung oder Qualitätskontrolle bieten hier interessante berufliche Perspektiven.
In der modernen Fertigung werden Daten generiert und ausgewertet, um die Effizienz zu erhöhen und Kosten einzusparen. Besonders kostbar sind daher Mitarbeitende mit Big-Data-Expertise. Wer große Datenmengen analysieren und interpretieren kann, ist am Arbeitsmarkt heiß begehrt.
Auch der Klimawandel und die Energiekrise wirken sich auf die Jobwelt in der Baustoffindustrie aus: Die Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette, Lösungen für effizientes Wasser- und Energiemanagement sowie ökologisches Bauen oder Sanieren zählen ebenso zu Kernthemen wie die Kreislaufwirtschaft und die Biodiversität.
Deshalb rücken vermehrt Berufe in den Fokus, die sich mit nachhaltigen Materialien und umweltfreundlichen Verfahren auseinandersetzen. Im Bereich der Green Jobs sind etwa Expertinnen und Experten in für Chemie, Materialwissenschaft und Umwelttechnik gefragt.
Doch nicht nur das Jobangebot verändert sich. Auch die Art der Zusammenarbeit nimmt neue Formen an. So werden New Work-Konzepte immer beliebter. Dabei geht es in erster Linie um mehr Flexibilität sowie Selbstbestimmung der Mitarbeitenden. Was zunächst nur mit Homeoffice und White Collar-Jobs verbunden wurde, findet zunehmend auch im Blue Collar-Bereich – also dem tatsächlichen Produktionsumfeld – Niederschlag. So hat wienerberger etwa im Werk im steirischen Pinkafeld 2022 auf Wunsch des Teams vor Ort eine 4-Tage-Woche eingeführt.
Viele Unternehmen begleiten ihre Mitarbeitenden mit gezielten Weiter- und Fortbildungen bei der Anpassung an den Wandel. Mit der Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens, vor allem dank digitaler Tools, lässt sich das Aneignen neuer Kenntnisse individualisiert und flexibel in den Arbeitsalltag integrieren. Mitarbeitende können damit nicht nur ihre Kompetenzen vertiefen, es bieten sich auch attraktive Karrierechancen.
Neues Arbeiten bei wienerberger: Ulrike Baumgartner-Foisner verantwortet HR und Corporate Development bei wienerberger.
wienerberger beschäftigt mehr als 19.000 Menschen in 27 Ländern. Was zeichnet das Unternehmen als Arbeitgeber aus? HR-Leiterin Ulrike Baumgartner-Foisner spricht im Interview über neue Unternehmenswerte, Diversität und Aktienprogramme für Mitarbeitende. Hier geht es zum Beitrag: „Wir suchen immer individuelle Lösungen“