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Die Top 10 Argumente der wienerberger für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz
Nachhaltigkeit ist in der wienerberger Gruppe tief in der Strategie verankert. Eine der drei zentralen Säulen der wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie 2023 ist die Kreislaufwirtschaft.
Die Baustoff- und Infrastrukturlösungen der wienerberger Gruppe haben eine sehr lange Lebensdauer von 200 Jahren und mehr. Von den berühmten Gebäuden der Wiener Ringstraße, über Ein- und Mehrfamilienhäuser bis hin zum Abwassersystem aus keramischen Rohren gibt es zahlreiche Beispiele. Durch diese lange Lebensdauer wird der ökologische Impact der Produktion (Verbrauch von Rohstoffen und Energie, Emissionen) über einen sehr langen Zeitraum „ökologisch abgeschrieben“. Ressourceneffizienz sollte daher immer auf die Nutzungsdauer bezogen werden.
Zur Verbesserung der Wärmedämmung von Hintermauerziegeln werden dem Ton organische Porosierungsstoffe beigemengt. Diese verbrennen beim Brennen der Ziegel und hinterlassen feine Luftporen, welche die Dämmung verbessern. Diese Porosierungsstoffe sind Abfälle oder Nebenprodukte aus anderen industriellen Prozessen, wie beispielsweise Sägespäne aus der Sägeindustrie oder Papierfaserreststoffe aus der Papierindustrie und werden in der Ziegelindustrie zu wertvollen Sekundärrohstoffen. Neben der Verbesserung der Produkteigenschaften der Ziegel wird somit ein wertvoller Beitrag zur Kreislaufwirtschaft geleistet.
Im Virtual Lab der wienerberger werden mit Hilfe von Computer-Simulationen unsere Produkte optimiert. Dadurch konnte beispielsweise der Querschnitt von Dachziegeln optimiert werden, sodass der Material- und Energieeinsatz beim Brennen reduziert werden konnte, ohne die Produkteigenschaften zu kompromittieren. Weitere Produktoptimierungen wurden im Bereich Hintermauer- und Vormauerziegel erfolgreich realisiert, und so der Ressourceneinsatz erfolgreich reduziert. Darüber hinaus senkt wienerberger laufend den Energieeinsatz in der Produktion durch die Optimierung des Brenn- und Trockenprozesses.
Dachziegel, Pflastersteine aber auch Mauerziegel von wienerberger können sehr gut wiederverwendet werden. Dachziegel bekommen bei der Sanierung historischer Gebäude eine zweite Change und auch Pflastersteine können, sofern sie im Sandbett verlegt wurden, gereinigt und wiederverwendet werden. Alte Mauerziegel sind bei der Errichtung von Weinkellern und in der Gartengestaltung heiß begehrt.
Ziegelabbruchmaterial kann auch in der Produktion neuer Ziegel verwendet werden. Dafür muss das Abbruchmaterial von Zement- und Betonresten gereinigt, gebrochen und gesiebt werden. Ohne die Produktqualität zu beeinträchtigen kann so bis zu 15 % Ziegelsplitt recycelt werden.
Um „Closed Loop Recycling“ großflächig umzusetzen fehlt jedoch noch die notwendige effiziente Infrastruktur. Das sogenannte „urban mining“ wird jedoch für die Zukunft als wichtiger Lieferant wertvoller Rohstoffe gesehen.
Seit vielen Jahren gibt es zahlreiche erfolgreiche Anwendungsbereiche für Ziegelrecyclingmaterial, also gereinigtes, gebrochenes, gesiebtes Abbruchmaterial. Tennisspieler stehen auf einem davon, denn in der Produktion gebrochene Ziegel werden von wienerberger gemahlen und als Tennissand verkauft. Der bei der Produktion von Planziegeln anfallende Schleifstaub wird als Bindemittel für die Produktion von Betonprodukten verwendet und kann so teilweise Zement ersetzen. Ziegelsplitt wird unter anderem auch als Zuschlagstoff in der Erzeugung von Betonfertigteilen oder Zementklinker sowie als Schüttmaterial im Tiefbau verwendet. Darüber hinaus ist Ziegelsplitt ein beliebtes Pflanzensubstrat.
wienerberger setzt seit vielen Jahren aktiv Impulse zum Thema Recycling im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Sei es das belgisch-niederländische Projekt Cerafill, zur Entwicklung eines Ziegelrecyclingsplitts als Zusatzstoff für die Vormauerziegelproduktion, das Dachziegelrecyclingprojekt in Deutschland, oder das österreichische Projekt Biobrick. Ziel dieses Projekts ist es, einen neuen Rohstoff für Zubehörprodukte auf Basis von Ziegel-Recycling-Material und Biopolymeren/Geopolymeren zu entwickeln. Bei der Tochterfirma Semmelrock konnten vor kurzem zwei Recyclingforschungsprojekte erfolgreich in der Produktion umgesetzt werden. Mehr dazu hier: Semmelrock: Stein wird zu Stein.
wienerberger forscht nicht nur selbst, sondern kooperiert auch mit namhaften Forschungsinstituten, um frische Impulse von außen zu erhalten. Dazu zählen unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Institut für Ziegelforschung in Essen rund um das Projekt zur Substitution von Zement durch Ziegelmehl oder die Kooperation mit dem IAB in Weimar beim Projekt zum Recycling von Dämmstoff-gefüllten Ziegeln. Mehr zu den außergewöhnlichen Erfolgen unserer Zusammenarbeit mit dem AIT finden Sie hier: Ziegel als Chance für das Klima.
Aufklärung und Einblicke zum Thema Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sind notwendig um Kunden, Partner und Lieferanten für das Thema zu sensibilisieren. Daher arbeitet wienerberger eng mit dem Europäischen Dachverband Cerame Unie sowie dem Fachverband Stein & Keramik zusammen. Cerame Unie hat vor kurzem eine Broschüre sowie eine Webinar-Serie zu diesem Thema veröffentlicht. Mehr dazu hier: CU on Circular Economy.
Letztendlich ist die Politik gefordert, die notwendigen Rahmenbedingen für die Kreislaufwirtschaft im Baubereich zu setzen. Dabei geht es um die Datentransparenz der Abfallströme, Bauordnungen und technische Bauvorschriften, die das Prinzip der Rückbaubarkeit von Gebäuden verankern, oder auch um technische Anforderungen an Recyclingbaustoffe.
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